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…der uns beschützt und der uns hilft, zu leben…

1. Kapitel

Noch eine Woche blauer Himmel mit Sonnenschein, jetzt auch über 20°C. Heute allerdings mit kleinen Schauern am Nachmittag.

Die Obstbäume am Haus war en am 1.Mai noch kahl. Jetzt sind sie grün und blühen. Die Natur explodiert gerade.

Überhaupt bin ich hier in meinem Airbnb wunderbar weich gelandet. Sara ist eine sehr entspannte und hilfsbereite Gastgeberin, heute gganz im Glück da Schweden den Eurovisionswettbewerb gewonnen hat. Leider spricht sie sehr gut Englisch, was meinen Bemühungen um Schwedisch nicht gut tut. Aber ich bin ja auch erst zwei Wochen hier und ein bisschen Urlaub darf auch sein. Außerdem ist das Wetter viel zu schön um vor irgendeinem Bildschirm oder so zu sitzen. Die anderen Gäste sind eine internationale Mischung aus interessanten Menschen, alle ein bisschen schräg, passt. Ich fühle mich hier sehr wohl.

Mein einziges kleines Bauchweh, das ich hatte als ich meine Wohnungtür in Stuttgart für mindestens 190 Tage das letzte Mal abschloss, hat sich auch erledigt. Uddevalla Zentrum ist voll von Mietskasernen, eher eintönige charakterarme Massenwohnungsproduktion. Gegangen bin ich mit der Vorstellung in so einer Kiste leben zu müssen. Ganz glücklich war ich damit nicht, aber man kann nicht alles haben, oder doch?

Ich habe eine Wohnung gefunden oder sie mich, wie man will.

Hier ist die Story:

Noch in Niedersachsen habe ich, weil meine Schwester sich für meinen Geschmack zuviel Sorgen um meinen Verbleib machte, die kommunale Wohnungsverwaltung wegen einer der angebotenen Wohnungen kontaktiert. Leider, oder besser Gott sei Dank, komme ich für diese Wohnungen nicht in Frage, weil ich keine Personennummer (entspricht Steuer-ID), somit kein schwedisches Bankkonto und somit keine Bank-ID habe. Gut zu wissen und wirklich traurig war ich in dem Moment darüber nicht.

So geht es nicht, wie geht es dann, schon denke ich die Lösung an. Die Lösung hieß Blocket, das schwedische Äquivalent zu e-bay-Kleinanzeigen. Da tauchte just in dem Moment einen Anzeige für einen kleinen Reihenbungalow von Ahmad auf. Also hab ich Ahmad auf Englisch angeschrieben. Wir sind so verblieben, dass ich mich wieder melde, wenn ich in Uddevalla angekommen bin. Hat dann bis Freitag gedauert bis wir zusammen gekommen sind.

Ahmad, ich und Rolf. Rolf??? Es stellte sich heraus, das Ahmad, ein junger Libanese, gar kein Englisch kann. Er hatte unsere komplette Konversation von seinem Freund Rolf (Jahrgang 62) übersetzen lassen. Mein Englisch in Schwedisch und sein Schwedisch in Englisch. Bei der Besichtigung hat Rolf dann auch den Dolmetscher gemacht. Die beiden wollten anscheinend mich und nur mich als Mieter. Also habe ich sofort zugesagt. Ein kleines Reihenhäuschen, wenn auch alt und die Küche uralt, finde ich tausendmal besser als eine 0815-Wohnung.

Montag haben wir im Büro von Ahmads Onkel Ibrahim, einem Autohändler, der Deutsch kann, weil er mal in Österreich gelebt und gearbeitet hat, einen sehr einfach aufgesetzten Mietvertrag ab 1.Juni gemacht und ich habe sofort die Schlüssel bekommen, bevor ich auch nur eine Krone bezahlt hatte. Ich hatte mein Revolut-Wallet mit Kronen aufgeladen und war darauf vorbereitet sofort vor Ort eine Monatsmiete plus Nebenkosten instant zu überweisen. Aber nein, war nicht nötig. Auf meine Rückfrage meinte Ibrahim nur: “Uddevalla ist klein”. Die Menschen hier sind im Vergleich zu Stuttgart/Deutschland einfach sooo tiefenentspannt, was entscheidend mit zu meinem allgemeinen Wohlbefinden beiträgt.

Hier die ersten Bilder:

Links der Abstellraum, dann der Gang zum Innenhof mit der Haustür, rechts Wörmepumpe und Küchenfenster.

Eine Wärmepumpe hat hier fast jedes Haus. Viessmann habe ich noch nicht entdeckt. Wenn die nicht einmal bis hierher gekommen sind, dann dürften sie mit ihren 12 Mrd. sehr glücklich sein. Andere deutsche Firmen sehe ich auch nicht, scheinen nicht konkurrrenzfähig zu sein oder etwa nicht am skandinavischen Markt interessiert? Die meisten Geräte hier scheinen von Samsung , Panasonic, Mitsubishi oder Fuji zu sein.

Wenn schon Haken für eine Wäscheleine da sind, dann spannt man doch auch gleich eine 🙂

Mehr Bilder gibt es beim nächsten Mal.Macht es gut alle miteinander!